TV zum regionalen Personaleinsatz
- Barbara Resch: "Wir schaffen ein weiteres tarifvertragliches Instrument zur Sicherung von Beschäftigung."
- Tarifvertrag tritt zum 1. März 2025 in Kraft
Stuttgart. Die IG Metall Baden-Württemberg und der Arbeitgeberverband Südwestmetall haben einen neuen Tarifvertrag zum regionalen Personaleinsatz abgeschlossen. Dieser tritt am 1. März 2025 in Kraft und trägt dazu bei, Beschäftigung und gute Arbeitsbedingungen in der Metall- und Elektroindustrie zu sichern.
"Die aktuelle Krise trifft die Betriebe der Branche unterschiedlich. Während einige Unternehmen mit Auftragsrückgängen und Kurzarbeit kämpfen, haben andere Schwierigkeiten, den hohen Arbeitsanfall zu bewältigen", beschreibt Barbara Resch, Bezirksleiterin der IG Metall Baden-Württemberg, die Situation.
Der neue Tarifvertrag bietet nun eine Lösung für beide Seiten: Er ermöglicht es, Beschäftigte vorübergehend in anderen Betrieben einzusetzen, um Kurzarbeit und damit verbundene Einkommensverluste zu vermeiden.
Klare Regeln für den Einsatz in anderen Betrieben
Die IG Metall hat den Tarifvertrag unter strengen Bedingungen verhandelt. Es gilt das Prinzip der doppelten Freiwilligkeit - weder Beschäftigte noch Unternehmen werden zu einem Personaleinsatz gezwungen. Zudem ist klar geregelt, dass in einem anderen Betrieb das gleiche Entgelt wie am ursprünglichen Arbeitsplatz gilt. Auch die Mitbestimmung der Betriebsrät:innen ist fest verankert: Sie müssen jedem Einsatz zustimmen und können so sicherstellen, dass die Bedingungen stimmen.
"Damit schaffen wir ein weiteres tarifvertragliches Instrument zur Sicherung von Beschäftigung. Beschäftigte können sich für eine begrenzte Zeit auf eine neue Aufgabe einlassen und dabei ihre arbeitsrechtlichen Sicherheiten bewahren. Betriebsräte sorgen für gute Rahmenbedingungen", erklärt Barbara Resch.
Erfolgreiches Modell seit vielen Jahren
Das Konzept des regionalen Personaleinsatzes ist nicht neu. In der Region Esslingen existiert ein entsprechender Tarifvertrag bereits seit 2008. Auch in den Regionen Ludwigsburg/Waiblingen und Ulm gibt es vergleichbare Vereinbarungen. Die bisherigen Erfahrungen zeigen: Der tariflich geregelte Personaleinsatz ist ein effektives Mittel, um Arbeitsplätze zu sichern und Unternehmen in Krisenzeiten flexibel zu unterstützen.
Mit dem neuen Tarifvertrag weitet die IG Metall Baden-Württemberg dieses bewährte Modell auf weitere Betriebe aus. "Jede Krise verlangt ihre eigenen Antworten - für uns steht dabei immer die Sicherung von Arbeitsplätzen und guten Arbeitsbedingungen im Mittelpunkt", so Barbara Resch abschließend.
Letzte Änderung: 18.03.2025